Auch in Zeiten der Corona-Krise mussten Superreiche keine Einbußen in Kauf nehmen. Ganz im Gegenteil: Aktuellen Angaben zufolge ist ihr Reichtum sogar noch größer als zuvor. Ein wichtiger Faktor für diese Entwicklung ist die Börse.
Steigender Reichtum weltweit
Einer aktuellen Studie zufolge haben Menschen auf der ganzen Welt während des Corona-Krisenjahres 2020 mehr Reichtum angehäuft als jemals zuvor. Deren privates Gesamtvermögen erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um rund acht Prozent. Wie eine aktuelle Analyse der Unternehmensberatung Boston Consulting Group bestätigt, wurde mittlerweile eine Rekordsumme von ungefähr 250 Billionen Dollar bzw. 205 Billionen Euro erreicht.
Viele Unternehmen profitierten vom Corona-Jahr
Maßgebliche Gründe für diese Entwicklung sind wachsende Ersparnisse und ansteigende Börsenkurse. Nach dem harten Börsencrash im April florierte der Aktienmarkt schnell. Gewinner waren in erster Linie Aktien von Unternehmen, die während des Lockdowns profitierten. Dazu gehören beispielsweise die Aktien von Delivery Hero, Home24 oder Zoom. Generell zogen allerdings noch wesentlich mehr Unternehmen mit ihren Aktien ihren Vorteil aus dem Corona-Jahr. Weitere Beispiele sind Aktien von SAP oder Apple. Durch die Niedrigzinspolitik sahen sich viele Kleinanleger gezwungen, auf den Markt einzusteigen. Ein Handel mit Aktien gilt als lukrative Methode, um das eigene Geld vor der Inflation zu schützen.
Aktien zu günstigen Einstiegspreisen
Die Gewinne auf dem Aktienmarkt erscheinen umso attraktiver, seitdem Kleinanleger auf ihrem Konto nicht mehr auf Zinsen hoffen müssen oder die eigenen Finanzen durch die Inflation zunehmend an Wert verlieren. Zudem trug der Börsencrash dazu bei, Aktien sogar für günstige Einstiegspreise zu erwerben. Die Investition zahlte sich aus. Zum Jahresende 2020 durchlebte der Dax ein Rekordhoch nach dem nächsten. Von dieser Entwicklung ist bislang auch noch kein Ende in Sicht.
Aktienkauf zu günstigen Preisen
Neben Kleinanlegern schlagen Superreiche aus diesem Trend einen besonders großen Profit. Indem Vermögende schon seit längerer Zeit einen hohen Anteil ihres Hab und Guts investieren, sind genügend finanzielle Mittel vorhanden, um bei einem Börsencrash neue Aktien zum günstigen Preis zu erwerben. Da der Kurs der meisten Aktien schnell anstieg, vermehrt sich deren Vermögen von ganz allein.
Eine ungleichmäßige Verteilung des Vermögens
In ihrer Analyse berücksichtigte die Unternehmensberatung Boston Consulting Group ebenfalls Sachwerte wie Gold oder Grundbesitz. Abzüglich aller Schulden beläuft sich das komplette Vermögen demzufolge auf 431 Billionen Dollar. Das Vermögen ist jedoch nicht gleichmäßig verteilt, sondern erhöht sich vor allem unter Reichen und Superreichen.
Aktuelle Entwicklungen in Deutschland
Hierzulande erhöhte sich das private Vermögen um etwa sechs Prozent auf ungefähr neun Billionen Dollar. Das finanzielle Vermögen setzt sich überwiegend aus Lebensversicherungen, Pensionen, Aktien, Kontoguthaben sowie Bargeld zusammen. Das Sachvermögen stieg hingegen um circa fünf Prozent auf bis zu 13 Billionen Dollar an. Unter Abzug aller Schulden verfügen in Deutschland ansässige Haushalte derzeit über knapp 20 Billionen Dollar.
Viele Dollarmillionäre in Deutschland
Trotz des im internationalen Vergleich recht schwachen finanziellen Zuwachses ist Deutschland nach wie vor eines der Länder mit den meisten Dollarmillionären. Die Spitzenposition nehmen die USA ein. Darauf folgen neben Deutschland die USA und Japan.