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Steuerstatistik: So viele Menschen zahlen Spitzensteuersatz

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Wer zahlt Spitzensteuersatz
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Zwar betreffen Steuern vor allem die eigene Person, aber auch gerade ein Vergleich mit den übrigen Bundesbürgern ist lohnenswert, um die eigene Steuerlast besser einordnen zu können. Da kommt es gerade passend, dass eine neue Prognose veröffentlicht wurde, nach der sich erkennen lässt, wie viele Menschen in Deutschland im Jahr 2020 den Spitzensteuersatz zahlen könnten.

Wer zahlt Spitzensteuersatz
Spitzensteuersatz in Deutschland | Foto: (c) martaposemuckel/pixabay.com

Rund 4,4 Millionen Deutsche zahlen Spitzensteuersatz

Laut einer Prognose des Bundesfinanzministeriums werden in diesem Jahr rund 4,4 Millionen Deutsche den Spitzensteuersatz zahlen müssen. Der Spitzensteuersatz greift in Deutschland ab einem zu versteuernden Einkommen von 57.074,01 Euro bei der Veranlagung als alleinstehende Person und beläuft sich auf 42 Prozent.

Laut FAZ kommen rund 1,8 Millionen der Personen, die in diesem Jahr aller Voraussicht nach den Spitzensteuersatz zahlen müssen, auf ein Einkommen von weniger als 70.000 Euro pro Jahr. Dementsprechend verbleiben ca. 2,6 Millionen Menschen, deren Einkommen in diesem Jahr bei über 70.000 Euro liegen soll.

Immer mehr Menschen zahlen Spitzensteuersatz

Wie sich weiter aus den Daten ergibt, zahlen in Deutschland immer mehr Menschen den Spitzensteuersatz. Zum Vergleich: im Jahr 2019 lag die Zahl derjenigen, die den Spitzensteuersatz zahlen mussten, noch bei etwa 4,2 Millionen Deutschen. Allein in einem Jahr ergibt sich damit ein Anstieg um rund fünf Prozent.

Noch deutlicher wird der Anstieg mit einem Blick auf das Jahr 2015: damals waren nur rund 3,5 Millionen Menschen in Deutschland von der Spitzensteuerlast betroffen. Somit ergibt sich innerhalb von fünf Jahren ein Anstieg von knapp einer Million Menschen, die nun den Spitzensteuersatz zahlen müssen.

Interessante Rechnung zeigt problematische Aspekte

Wie sich einem weiteren interessanten Beitrag der FAZ („So ungerecht sind die Steuern“) entnehmen lässt, gibt es Rechnungen, die aufzeigen, wo genau der Schuh beim aktuellen Steuersystem drückt. So wird deutlich, dass bei einem Alleinstehenden kein Unterschied beim Nettolohn besteht, egal ob er 14.400 Euro brutto pro Jahr verdient, oder aber 17.800 Euro.

Ein Lohnanstieg von rund 24 Prozent hat für einen Alleinstehenden im Endeffekt also keinen Vorteil bezüglich seines Nettolohns. Auch für Familien schlägt ein Plus beim Netto erst bei einem höheren Verdienst zu Buche: erst ab 35.600 Euro brutto pro Jahr steigt bei einer vierköpfigen Familie (Eltern, zwei Kinder) der Nettolohn an.

Entlastung von Seiten der Politik gefordert

Dass die steigenden Zahlen polarisieren und insbesondere für politische Debatten sorgen, ist nicht verwunderlich. Immerhin ist der Verdienst eines Singles in Höhe von 57.054,01 Euro in einigen Branchen und in Verbindung mit diversen Tätigkeiten schnell erreicht. Insbesondere Facharbeiter können vergleichsweise schnell die Schwelle zum Spitzensteuersatz überschreiten.

Aus diesem Grund wird innerhalb der Politik an mehreren Stellen eine Veränderung der bisherigen Situation gefordert. Hierbei werden diverse Alternativen vorgeschlagen, unter anderem höhere Freibeträge oder ein Eingreifen des Spitzensteuersatzes ab einem höheren Betrag. Beide Ideen wurden auch vom Linken-Fraktionsvorsitzenden Dietmar Bartsch eingebracht.

Steuerdiskussionen als emotionale Debatte

Das Thema der Steuern ist natürlich ein emotionales, schließlich sind hiervon alle Menschen innerhalb der Bundesrepublik in irgendeiner Art und Weise betroffen. Aus diesem Grund sind verschiedene Vorschläge und Wege als gangbar einzustufen, je nachdem, welcher Argumentation gefolgt werden soll.

Zumindest scheint es aber einen Konsens zu geben, dass die bisherige Situation nicht befriedigend ist. Immerhin wird die Bezeichnung Spitzensteuersatz konterkariert, wenn dieser immer mehr Menschen trifft und somit gerade nicht nur die Spitzenverdiener des Landes umfasst.

Foto: (c) martaposemuckel/pixabay.com

>>Der Text ist keine Steuerberatung und ersetzt sie nicht

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