Der Traum von einem hohen Lottogewinn treibt wöchentlich Tausende an Lottospielern in Lottofilialen – in der Hoffnung, die berühmt-berüchtigten 6 aus 49 vorherzusagen. An jedem Mittwoch und Samstag werden die neuen Lottozahlen gezogen. Zudem versuchen Glücksspieler aus 18 Ländern Europas beim Eurojackpot, an jedem Freitag die sieben richtigen Zahlen anzukreuzen. Wenn man gewinnt, muss man seinen Lottogewinn versteuern? Wir klären auf.
Viele offene Fragen nach einem Lottogewinn
Wer das nötige Quäntchen Glück hat, darf auf einen Riesengewinn hoffen. Doch spätestens nach dem Erhalt des Gewinns stellt sich die Frage, wie der Gewinn gemeldet werden muss und wer darüber in Kenntnis gesetzt werden soll. Zudem möchten die glücklichen Gewinner wissen, ob sie auf eine hohen Lottogewinn Steuern bezahlen müssen oder nicht.
Was passiert wenn man Millionen im Lotto gewinnt?
Wenn Sie im Lotto Millionen gewinnen, gibt es einige Dinge, die passieren können:
- Sie werden sehr reich und können sich viele Dinge leisten, von denen Sie vorher vielleicht nur geträumt haben.
- Sie werden wahrscheinlich viele Glückwünsche von Freunden und Familie erhalten.
- Sie werden möglicherweise auch von Unbekannten angesprochen werden, die Ihnen Geld oder andere Gefälligkeiten anbieten. Es ist wichtig, vorsichtig zu sein und sicherzustellen, dass Sie Ihr Geld sinnvoll verwenden.
- Sie werden möglicherweise auch von Medienvertretern kontaktiert werden, die über Ihren Gewinn berichten möchten. Es ist Ihre Entscheidung, ob Sie mit den Medien sprechen möchten oder nicht.
- Es ist auch wichtig zu bedenken, dass ein großer Geldgewinn auch Verantwortung mit sich bringt. Sie müssen entscheiden, wie Sie Ihr Geld verwenden und ob Sie es zum Beispiel anlegen, um für die Zukunft vorzusorgen, oder ob Sie es in den nächsten Jahren ausgeben möchten. Es ist hilfreich, sich dann Rat von Steuerberatern und Finanzexperten zu holen, um sicherzustellen, dass Sie Ihr Geld sinnvoll verwenden.
Muss man einen Lottogewinn versteuern?
Lottogewinner müssen auf ihre Gewinne keine Steuer bezahlen. Diese Befreiung von einer Steuerzahlung wird damit begründet, dass Lottogewinne nicht unter gesetzliche Regelungen des § 22 EStG oder § 2 Abs. 3 EStG (Einkommenssteuergesetz) fallen. Dementsprechend sind all die Gewinne nicht steuerbar, deren Erhalt auf Glück basiert.
Gewinner dürfen deshalb nicht vom Fiskus zur Kasse gebeten werden. Steuern werden allerdings berechnet, wenn aus der gewonnenen Geldsumme wiederum ein Gewinn erzielt wird. Dieser Fall tritt beispielsweise ein, falls Lottogewinner das erlangte Geld erneut anlegen oder diese Einnahmen aus vermieteten bzw. gekauften Immobilien generieren.
Muss man Lottogewinne erst nach einem Jahr versteuern?
Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass Steuern erst ein Jahr nach einem Lottogewinn anfallen. Tatsächlich sind Lottogewinne in Deutschland steuerfrei. Es kann jedoch sein, dass Steuern auf Zinsen anfallen, die aus dem Gewinn erzielt werden, wenn das Geld angelegt wird. Dies hängt davon ab, wie viel Zinsen erzielt werden und ob diese den Sparerfreibetrag überschreiten.
Es ist klar, dass eine Steuererklärung im Allgemeinen jedes Jahr ausgefüllt werden muss und dass Steuern auf Zinsen möglicherweise erst nach einem Jahr anfallen können. Wenn der Lottogewinn auf ein Tagesgeldkonto mit einer Verzinsung von 0,5% pro Jahr angelegt wird, könnten etwa 250.000 Euro an Zinsen im Laufe eines Jahres erzielt werden. Abzüglich des Sparerfreibetrags (801 Euro für Alleinstehende, 1602 Euro für Verheiratete) müssten 26,375% Abgeltungssteuer, möglicherweise zusammen mit Kirchensteuer, auf die Zinsen gezahlt werden. Das würde bedeuten, dass nach Steuern etwa 183.000 Euro pro Jahr übrig bleiben, was ungefähr 15.000 Euro pro Monat entspricht.
Wo müssen sich Gewinner nach Erhalt der Summe melden?
Insbesondere kleine Geldsummen werden in Lottofilialen im Regelfall in Form von Bargeld ausgezahlt. Abhängig vom jeweiligen Bundesland gelten verschiedene Höchstsummen, die zwischen 500 bis 1.000 Euro variieren. Eine Auszahlung erfolgt jedoch frühestens einen Werktag nach der Ziehung. Haben Gewinner bei den Lottogesellschaften der jeweiligen Bundesländer den Jackpot geknackt, müssen sie die Geldsumme bei der Lottostelle anfordern. Betroffene sind zur Abgabe eines ausgefüllten Zentralgewinn-Anforderungsformulars verpflichtet, das sie unmittelbar bei der Lottostelle abgeben. Auf dem Dokument geben Lottogewinner ihre Anschrift und Bankdaten an. Zusätzlich ist der Lottoschein als Nachweis erforderlich.
Wie lange dauert es bis der Lottogewinn auf dem Konto ist?
Der Zeitraum bis zur Überweisung des Gewinns hängt von einigen Dingen ab: Nach der Anforderung des Lottogewinns wird zuerst die Richtigkeit der Angaben überprüft. Im nächsten Schritt wird die Gewinnsumme auf das Bankkonto der Gewinner überwiesen. Erfahrungsgemäß dauert es mindestens eine Woche, bis der Lottogewinn auf dem Konto eingegangen ist. Bei Erhalt eines sehr hohen Gewinns ist es oftmals üblich, dass die Lottogewinner von einem Gewinnbetreuer unterstützt und beraten werden.
Fristen bis zur Einlösung des Gewinns
Seit 2016 bleibt Gewinnern des Eurojackpots sowie 6 aus 49 drei Jahre lang Zeit, ihren Gewinn abzuholen. Rechtliche Grundlage ist § 195 BGB, das Bürgerliche Gesetzbuch. Durch diese Regelung wurde die bis dahin gültige Frist für eine Geltendmachung von Gewinnen an die gesetzliche Verjährungsfrist angepasst.
Wird ein Lottogewinn dem Finanzamt gemeldet?
Ein Lottogewinn wird dem Finanzamt nicht automatisch gemeldet werden. In Deutschland sind Lottogewinne steuerfrei. Allerdings sollten Sie den Gewinn dem Finanzamt melden, damit dieses überprüfen kann, ob der Gewinn der Steuerpflicht unterliegt oder nicht. Es ist wichtig, dass Sie den Gewinn dem Finanzamt melden, um sicherzustellen, dass Sie keine Steuernachzahlung leisten müssen. Wenn Sie sich unsicher sind, wie Sie den Gewinn melden sollen, können Sie sich an einen Steuerberater wenden, der Ihnen bei der Meldung des Gewinns und bei der Klärung der Steuerfrage helfen kann.
Einen Lottogewinn vererben oder verschenken: Eine gute Idee?
Im Grunde genommen spricht fast nichts dagegen, einen Lottogewinn zu vererben oder zu verschenken. Allerdings sollten Betroffene berücksichtigen, dass Empfänger der Geldsumme die gültige Schenkungs- oder Erbschaftssteuer bezahlen müssen. Im Gegenzug können die Personen Freibeträge geltend machen, von denen sie im Fall einer Schenkung alle zehn Jahre aufs Neue profitieren können. Die Freibeträge belaufen sich bei Ehegatten bzw. Lebenspartner auf 500.000 Euro, bei Kindern bzw. Stiefkindern auf 400.000 Euro, bei Enkelkindern auf 200.000 Euro und bei sonstigen Personen auf 20.000 Euro.
Wie hoch stehen die Chancen für einen Lottogewinn?
Die Chance, den Eurojackpot zu gewinnen, beträgt 1 zu 95 Millionen. Beim klassischen Lotto am Mittwoch und Samstag sind die Gewinnchancen mit 1 zu 140 Millionen noch schlechter. Knackt niemand den Gewinn, gehen die Gewinne nach verflossener regulärer Frist wieder in die Lotterie zurück und werden bei der nächsten Ziehung ausgespielt.
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