Energieversorger warnen: Strompreise auf Rekordhoch

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Aktuell steigen die Strompreise in Deutschland stetig an. Das bedeutet für alle Haushalte, noch tiefer in die Tasche greifen zu müssen. Die Industrie warnt vor verheerenden Folgen.

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Energiepreise steigen | Foto:(c) Pexels/pixabay.com

Höhere Beschaffungskosten für Strom

Wie Kerstin Andreae als Vorgesetzte des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft bestätigt, haben sich Beschaffungskosten für Strom massiv erhöht. Bei langfristigen Lieferungen haben sich Großhandelspreise seit Anfang des Jahres verdoppelt. Die Preise für kurzfristig erworbenen Strom sind sogar dreimal so teuer. Deshalb wirken sich die höheren Beschaffungskosten auch auf den Endkundenpreis aus. Die Kosten für CO2-Zertifikate haben sich in den vergangenen zwei Jahren ebenfalls verdoppelt. Außerdem wirken sich die hohen Preise aus dem Gas-Großhandel auch auf den Strompreis aus, weil deren Erzeugung in Gaskraftwerken teurer geworden ist. Entsprechende Effekte lassen sich auch nicht durch geringere Kosten für Erneuerbare Energien reduzieren.

Preiserhöhungen durch viele Grundversorger

Gemäß Informationen des Vergleichsportals Verivox haben die Kosten für Haushaltsstrom schon jetzt ein Rekordhoch erreicht. Mit einem derzeitigen Preis von durchschnittlich 30,54 Cent je Kilowattstunde an Strom sind die Kosten höher als jemals zuvor. Allein in den vergangenen zwölf Monaten habe sich der Preis für Strom damit um 6,6 Prozent erhöht. Dieser Zustand führt dazu, dass acht Grundversorger die Strompreise bereits nach oben reguliert oder Erhöhungen angekündigt haben. Durchschnittlich belaufen sich die Preiserhöhungen auf 3,7 Prozent. Dementsprechend müsste ein Musterhaushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 5.000 Kilowattstunden mit Zusatzkosten von 63 Euro pro Jahr rechnen.

Hohe staatliche Anteile

Der wichtigste Grund für diese Entwicklung ist allerdings nicht die kostenintensivere Erzeugung. Bei einer Stromrechnung von rund 100 Euro gehen etwa 50 Euro auf den Staat zurück. Von 2010 bis 2020 erhöhte sich die finanzielle Belastung der Stromkunden aufgrund Umlagen, Abgaben und Steuern um ungefähr 70 Prozent. Dieser Umstand belastet nicht nur Verbraucher massiv. Neben einer eingeschränkten Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaftsstandorte können sich dadurch auch strombasierte umweltfreundliche Optionen wie Wasserstoff und Elektromobilität schwer durchsetzen.

Ein großer Nachteil für die Industrie

Deshalb betont Holger Lösch als stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Deutscher Industrie, dass die neuen hohen Strompreise der Industrie stark schaden. In seinen Augen ist deshalb die nächste Bundesregierung gefordert, sich diesem Thema anzunehmen. Damit Deutschland ein wettbewerbsfähiger Standort bleibt, sind niedrige Strompreise essenziell. Diese Entwicklung gehe ebenfalls mit einer Umstellung auf direkte sowie indirekte Elektrifizierung einher. Zudem fordern immer mehr Verbraucher von der Bundesregierung ein, Maßnahmen gegen den Preisanstieg zu ergreifen. Bleibt abzuwarten, inwieweit sich diese Forderung erfüllt.

EEG-Umlage ist kein ausschlaggebender Grund

Derzeit lässt sich nur darüber spekulieren, wie sehr sich die Preise tatsächlich nach oben regulieren werden. Allerdings scheint es wahrscheinlich, dass sich der Anstieg durch Erneuerbare Energien auf rund 1,5 Cent halbiert. Die EEG-Umlage ist angeblich kein Preistreiber. Dafür möchte sich die Bundesregierung einsetzen. Die Umlage ist im Jahr 2021 auf 6,5 Cent begrenzt. 2022 soll die EEG-Umlage sogar auf 6 Cent je Kilowattstunde reduziert werden. Einige Parteien sprechen sich sogar für eine Abschaffung der EEG-Umlage aus.

Mehr Grüne Energie ist gefordert

Allein in diesem Jahr investierte der Bund etwa 8,1 Milliarden Euro in EEG-Fonds. Diese Kosten könnten sich im nächsten Jahr aufgrund des hohen Börsenstrompreises reduzieren. Einige Politiker betonen, dass die beste Methode gegen höhere Strompreise schlichtweg ein schneller Ausbau Erneuerbarer Energien sei.

Foto:(c) Pexels/pixabay.com

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