Das Jahr 2022 bietet zwar keine großen Steuererleichterungen. Doch auf eine Verbesserung erwartet Rentner. Für Ruheständler plant die Finanzverwaltung ein neues Angebot.
Eine große Last
Die Vorbereitung und Abgabe der Steuererklärung ist für viele Steuerzahler eine große Last. Mittlerweile sind auch die meisten Rentner zur Abgabe des Dokuments verpflichtet. Allerdings könnten viele Rentner schon bald von einem neuen System profitieren. Wie die Stiftung Warentest in ihrer Zeitschrift “Finanztest” in der Ausgabe 2/2022 berichtet, veröffentlicht das kostenfreie Onlineportal der Finanzverwaltung “Elster” schon bald das neue Angebot “Einfach Elster”. Dieses höchstwahrscheinlich ab April 2022 verfügbare Angebot hilft Rentnern und Rentnerinnen dabei, ihre Steuererklärungen ab dem Steuerjahr 2020 leichter abzugeben.
Für viele Rentner eine deutliche Erleichterung
Das Angebot ist nicht nur gut für Steuerzahlende geeignet, welche inländische Pensionen oder Renteneinkünfte erhalten. Außerdem ist das Programm dabei behilflich, aus Minijobs erhaltene Einkünfte anzugeben. Die gleichen Vorteile gelten für Kapitaleinkünfte, für welche schon die sogenannte Abgeltungssteuer einbehalten worden ist oder die über den Sparerpauschbetrag freigestellt waren.
So funktioniert die Anmeldung
Nach Aussagen von “Finanztest” können sich ab April dieses Jahres alle betroffenen Rentner mit ihrer Steuer-Identifikationsnummer und ihrem Geburtsdatum im Internet unter der Adresse “einfach.elster.de” anmelden. Kurze Zeit darauf erhalten die älteren Steuerzahler via Post eine Kennnummer an ihre Meldeadresse übersandt. Mit diesen Daten können sie sich dann bei “Einfach Elster” einloggen.
Fragen als Lotse durch die Steuererklärung
Im direkten Vergleich zum klassischen Portal “elster.de” soll die Handhabung des neuen Portals für Rentner wesentlich überschaubarer und intuitiver erfolgen. Rentner bearbeiten das Formular zur Steuererklärung nicht mehr regulär. Stattdessen führen Fragen durch die Steuererklärung. Diese Methode hat sich bereits bei zahlreichen kostenpflichtigen Steuerprogrammen bewährt.
Automatische Einträge durch Datenabrufe
Eine weitere Erleichterung verspricht ein Datenabruf, der über das Finanzamt erfolgen soll. Eine Folge dieser Erleichterung ist, dass das Programm “Einfach Elster” Bescheinigungen der Rentenversicherung oder Krankenkasse automatisch berücksichtigt. Eine wichtige Voraussetzung für diese Funktionsweise ist jedoch, dass die Unterlagen dem Finanzamt schon vorliegen. Rentner sollten damit verbundene Daten zwar noch einmal überprüfen, müssen diese jedoch nicht mehr manuell eintragen.
Viele Posten sind automatisch eingetragen
Diese Erleichterungen haben zur Folge, dass sich die Steuererklärungen mehr oder weniger von allein ausfüllen. Die Aufgabe der Rentner ist es darüber hinaus, zusätzliche Posten wie Sonderausgaben oder zusätzliche Belastungen auszufüllen. Typische Beispiele für Sonderausgaben sind unter anderem Ausgaben für eine Haushaltshilfe, Handwerkerkosten oder Spenden. Außerdem sind die Rentner und Rentnerinnen dazu aufgefordert, einen etwaig bestehenden Behinderungsgrad selbst einzutragen.
Wann müssen Rentner in Deutschland eine Steuererklärung abgeben?
Rentner sind hierzulande zur Abgabe der Steuererklärung verpflichtet, falls der steuerpflichtige Teil der Jahres-Bruttorente den Grundfreibetrag übersteigt. Dieser Grundfreibetrag beläuft sich für das Jahr 2022 bei Alleinstehenden auf 9.984 Euro pro Jahr. Für Verheiratete verdoppelt sich der Wert. Zudem muss jeder Rentner bzw. Rentnerin eine Steuererklärung abgeben, falls das Finanzamt zur Abgabe des Dokuments auffordert. Nach entsprechender Aufforderung sind Senioren dazu angehalten, zügig auf das Schreiben zu reagieren. Andernfalls schätzt der Fiskus die steuerliche Situation individuell ein. Infolge dessen drohen hohe Steuernachzahlungen.
