Jahr für Jahr werden immer mehr Senioren steuerpflichtig, da sie durch die Erhöhung ihrer Rente über die Grenze des Freibetrags kommen. Dies führt zu einer höheren Anzahl der steuerpflichtigen Rentner und zu stetig steigenden Einnahmen für den Fiskus. Derzeit sorgen die Senioren für Rekordeinnahmen bei den Steuern.
Ein Zehntel der Steuereinnahmen
Rund 4,4 Millionen Rentner und Rentner-Paare waren im Jahr 2014 steuerpflichtig und mussten auch nach ihrem Arbeitsleben Abgaben an den Fiskus leisten. Diese Senioren sorgten für einen Steuerrekord, wie die Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage der FDP zeigt. Demnach haben die Senioren fast ein Zehntel der gesamten Einnahmen bei der
Einkommenssteuer gezahlt, insgesamt rund 33 Milliarden €. So zahlte in den neuen Bundesländern jeder steuerpflichtige Rentner durchschnittlich 2.658 € an Einkommenssteuer, in den alten Bundesländern 5.430 €.
Neben Rente weitere Einnahmen
Allerdings wird bei den wenigsten Senioren die Rente direkt steuerlich angegriffen. Bei den Steuerpflichtigen handelte es sich bei diesen Rentnern nur zu einem kleinen Teil um Senioren, die ausschließlich Rente bezogen und darauf Steuern zahlen mussten. Bei den weiteren 3,8 Millionen Rentnern beziehungsweise Rentner-Paaren handelte es sich vielmehr um Senioren, die neben ihrer Rente zusätzlich über weitere Einnahmen und Nebeneinkünfte verfügten, welche besteuert wurden. Solche steuerpflichtigen Nebeneinnahmen sind etwa Einkünfte aus Miete und Pacht sowie zusätzlicher Altersvorsorge und weiterer privater Einkünfte.
Geld zurück in die Rentenkasse
Die Einnahmen des Fiskus aus der Einkommenssteuer der Rentner kommen allerdings wieder den Senioren zugute. So zahlt der Staat etwa im gleichen Zug mit 97 Milliarden € auch immer mehr Steuergeld in die Rentenkasse. Zudem geht ein Anteil des Bundeshaushaltes von etwa 27,5 % an die Rentenversicherung. Dabei handelt es sich um immerhin 356 Milliarden €. Umgekehrt haben Berufstätige immer mehr Möglichkeiten, ihre Ausgaben von der Steuer abzusetzen. Auf diese Weise soll ihnen ein Anreiz geschaffen werden, mehr in die private Vorsorge für das Alter zu investieren, und somit die Steuerlast ins Alter zu verschieben.
Kritik aus der FDP
Kritik an der Entwicklung kommt vor allem aus der FDP. Die Partei stellt die Frage, was die Erhöhung der Rente nützen würde, wenn zugleich die Anzahl der Rentner steigen würde, der in die Steuerpflicht rutsche. Diese Steuerpflicht werde für mehr und mehr Rentner zu einer Herausforderung und zu einem Problem. Vielmehr solle sich der Staat auf andere Felder konzentrieren, um stärkere Anreize für die Vermögenspolitik zu schaffen. So sollten etwa die Gewinne aus Aktien steuerfrei vereinnahmt werden können, etwa nach fünf Jahren, so der Vorschlag der Partei.
Immer mehr Rentner steuerpflichtig
Seit einigen Jahren wächst der Anteil der Senioren, der im Alter noch Steuern zahlen muss. Dies hat mehrere Gründe. Zum einen steigt die Anzahl der Rentner weiterhin stetig. Darüber hinaus steigt die Besteuerung der Rentner weiter an. Seit dem Jahr 2005 werden die Renten schrittweise immer stärker besteuert, so dass die Senioren mit ihrem Einkommen zunehmend über die Freigrenze rutschen und Steuern zahlen müssen. Nicht zuletzt sorgen die regelmäßigen Erhöhungen der Rente dafür, dass die Senioren die Freigrenze erreichen. Allein in diesem Jahr werden 48.000 Rentner dank der Erhöhungen erstmalig Steuern zahlen müssen.
> Der Text stellt keine Steuerberatung dar und ersetzt diese auch nicht<<
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