Das Leben für die Bürger wird in der BRD immer teurer, auch die Kommunen denken über eine Erhöhung der Steuern nach, wie eine aktuelle Umfrage zeigt. Demnach kommen in zahlreichen Städten und Gemeinden zusätzliche Abgaben auf die Bürger zu. Wohin das zusätzliche Geld fließen soll, wurde von den Kommunen ebenfalls bereits verplant sowie die Bereiche, welche weniger Geld erhalten.
Geplante Erhöhung der Steuern und Abgaben in sieben von zehn Kommunen
Die Umfrage der Unternehmens- und Beratungsgesellschaft EY war groß angelegt, knapp 300 Städte und Gemeinden, deren Einwohnerzahl mindestens 20.000 Einwohner beträgt, wurden in der Erhebung befragt. Das Hauptthema der Umfrage betraf die Steuern in den Städten und Gemeinden, vor allem die eventuell geplanten Erhöhungen der Steuern und Abgaben. Die Ergebnisse dürften den wenigsten Bundesbürgern in der BRD gefallen. Demnach planen sieben von zehn Kommunen eine Erhöhung der finanziellen Belastungen für ihre Bürger.
Müllabfuhr, Straßenreinigung, Parken und Wasser werden teurer
In welchen Bereichen die Steuern und Gemeinden die Abgaben erhöhen wollen, ist bereits klar, ebenso die Höhe der entsprechenden Steigerungen der Belastungen. So werden etwa in einem Drittel der befragten Kommunen die Gebühren für die Müllabfuhr sowie die Straßenreinigung steigen. Auch die Grundsteuer soll in deinem Drittel der befragten Städte und Gemeinden steigen. Etwas weniger als ein Drittel der Kommunen, knapp 27 Prozent, haben angegeben, die Gebühren beim Parken sowie der Nutzung des Friedhofs anzuheben. Etwas mehr als jede fünfte Kommune will künftig mehr Geld beim Wasser verlangen.
Stark regional geprägte Unterschiede
Bei der Verteilung der geplanten Erhöhungen der Gebühren und Abgaben in den Gemeinden gibt es klar ausgeprägte Unterschiede, die von Region zu Region verschieden sind. So denken etwa in Hessen mit 91 Prozent die meisten der befragten Städte und Gemeinden über eine Erhöhung der Abgaben und Steuern nach, gefolgt von Thüringen mit 89 Prozent und NRW mit 81 Prozent der Kommunen. Weit weniger sind es in Bayern mit 48 Prozent. In Sachsen wollen mit 30 Prozent sogar weniger als ein Drittel der befragten Städte und Gemeinden die Bürger stärker zu Kasse bitten.
Deutliche Einsparungen in zahlreichen Kommunen
Im Gegenzug wollen viele Städte und Gemeinden die Leistungen im kommenden Jahr einschränken. Auch hier gab es eine deutliche Steigerung bei den befragten Kommunen von acht Prozent im Vorjahr zu 20 Prozent in diesem Jahr. Mit 14 Prozent wollen die meisten Städte und Kommunen bei der Straßenbeleuchtung einsparen, in mehr als jeder zehnten Gemeinde, knapp 12 Prozent, wird ein Freibad oder Hallenbad die Pforten schließen.
Schließungen von Bibliotheken und kulturellen Einrichtungen
Mehr als jede zehnte Stadt oder Gemeinde, rund neun Prozent, plant stärkere Einschränkungen in den Bereichen Kultur und Bildung, sie wollen Bibliotheken und weitere kulturelle Einrichtungen schließen. Allerdings wird es nicht in allen Bereichen Einsparungen geben. In weiteren wichtigen Segmenten sollen die dringend benötigten Leistungen in den meisten der befragten Kommunen sogar steigen.
Investitionen in IT und Infrastruktur
Demnach wollen drei von fünf der in der Erhebung befragten Kommunen die Investitionen im Bereich der Schulen steigern, mehr als jede zweite Stadt und Gemeinde will stärker in den Ausbau der Digitalisierung und der Infrastruktur der IT investieren. Auch in die Infrastruktur der Städte und Gemeinden selbst soll mehr Geld fließen. So sollen etwa die Straßen ausgebaut werden, in jeder fünften Kommune soll der ÖPNV ausgebaut werden.
>Der Text ist keine Steuerberatung und ersetzt sie nicht<<
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