Eine Steueroase ist ein Land, in dem keine oder nur geringe Steuersätze erhoben werden. In den Ländern wird die Besteuerung ausländischer Unternehmen oder von Ausländern ausgenutzt, damit sich die Steuerlast im Heimatland reduziert.
Extrem niedrige Steuersätze
Im Gegensatz zu anderen Staaten mit hohen Steuersätzen fällt in den Steuerparadiesen ein extrem niedriger Steuersatz für das Vermögen und Einkommen an. Einige dieser Steueroasen bieten zudem sogenannte Steuersubjekte, die mit einer privilegierten Behandlung steuerlicher Abgaberegelungen einhergehen. Auf internationaler Ebene ist das Steuerkonzept deshalb für viele Firmen und Privatpersonen interessant.
Neugründungen von Unternehmen
Insbesondere größere Unternehmen profitieren von den Regelungen, um so gut wie keine oder nur geringe Steuersätze zu zahlen. Viele Firmen entscheiden sich dafür, im jeweiligen Land eine Gesellschaft zu gründen oder zu erwerben, um danach die Rechte der eigenen Marke an das neu gegründete Unternehmen zu übertragen.
Aussichten auf hohe Gewinne
Das “Erfolgs-Prinzip” der Steuerparadiese ist schnell erklärt. Nach einer Gründung des Unternehmens mit Sitz im Ausland erwerben Gewerbetreibende erforderliche Produkte im jeweils ausgewählten Staat. Im nächsten Schritt ist es möglich, von der neu gegründeten Firma daraufhin für das eigene Unternehmen hier im Land die Erzeugnisse zu wesentlich höheren Preisen zu kaufen. Aus dieser Einkaufsleistung geht ein hoher Gewinn hervor. Der Gewinn reduziert sich jedoch nicht durch die hohen Steuersätze, sondern wird nach den Konditionen des Landes geregelt, in dem sich der Einkauf befindet.
Vorteile von Lizenzgebühren
Eine weitere beliebte Option von Unternehmen zur Verringerung der Steuerlast besteht in der Möglichkeit, Lizenzgebühren für eine Nutzung von Marken einzufordern. Diese Gebühren können theoretisch so hoch sein, dass für Gebührenzahler ohne Lizenzgebühren ein Gewinn anfallen würde. Durch die Lizenzgebühren entsteht jedoch kein Gewinn oder ein wesentlich geringerer Gewinn. Aus der Strategie ergibt sich dennoch ein Gewinn, da den Unternehmen mehrere Firmen gehören.
Nutzung ist legal
Diese beiden Optionen sind legal. Unternehmer müssen sich deshalb nicht darum sorgen, der Steuerhinterziehung bezichtigt zu werden. Mittlerweile gibt es viele Firmen und Händler, die nach diesem Prinzip arbeiten. Typische Beispiele sind Kaffee- oder Möbelhändler, die mit Unterstützung der Steueroasen hohe Steuerzahlungen vermeiden möchten. Es ist nicht erforderlich, ein physisches Unternehmen im jeweiligen Steuerparadies ins Leben zu rufen. Grundsätzlich genügt bereits ein Briefkasten, der an einem hierfür vorgesehenen Gebäude befestigt ist. Aus diesem Konzept rührt auch die Bezeichnung als Briefkasten-Firma.
Beliebte Steueroasen im Überblick
Beliebte Steueroasen sind auf der ganzen Welt zu Hause. Einige dieser Steuerparadiese sind noch nicht einmal weit von Deutschland entfernt, beispielsweise die Schweiz, Luxemburg oder die Niederlande. Im Ranking der beliebtesten Steueroasen reihen sich außerdem die Britischen Jungferninseln, Kaimaninseln, Bermuda, Hongkong, Jersey, Singapur oder die Vereinigten Arabischen Emirate auf den vorderen Plätzen ein.
Vorteile für Freiberufler
Freiberufler oder Selbständige haben in Steueroasen beispielsweise die Möglichkeit, Firmenfahrzeuge oder Maschinen von Gesellschaft aus dem jeweiligen Land zu leasen. Beispielsweise ist der Erwerb eines Autos in anderen Ländern wesentlich günstiger als in Deutschland. Allerdings rentiert sich das System nur bei größeren Investitionen. Die Höhe der Steuerersparnis richtet sich nach dem ausgewählten Land und vor Ort vorherrschenden Steuersätzen. Für nahezu jeden Bedarf gibt es die passende Steueroase. Im Zweifelsfall sollten sich Unternehmer deshalb an Steuerberater oder anderweitige Experten für Steuerrecht wenden.