Bislang hatten Steuerzahler die Wahl, sich für die Erstellung der jährlichen Steuererklärung zwischen dem “ElsterFormular” und “Mein Elster” zu entscheiden. Beide Programme waren hilfreich, die Einkommensteuererklärung elektronisch vorzunehmen.
Allerdings funktionierten beide Systeme grundsätzlich verschieden. Während bei “Mein Elster” alle Erklärungen online erledigt werden konnten, erfolgte eine Bearbeitung über das “ElsterFormular” weitgehend offline. Doch nunmehr wurde das ElsterFormular komplett abgeschafft.
Konsequenzen der Abschaffung des ElsterFormulars
Weil das “ElsterFormular” inzwischen nicht mehr verfügbar ist, bedeutet diese Umstellung, dass die Steuererklärung für 2020 mit einem anderen Programm erledigt werden muss. Wer zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet ist, muss das Dokument bis zum 31. Juli 2021 einreichen.
Weshalb wurde das “ElsterFormular” abgeschafft?
Bereits vor einigen Jahren wurde das Aus der Software beschlossen, um den Verwaltungsaufwand für Mitarbeiter des Finanzamts auf ein Minimum zu reduzieren. Je mehr Steuerzahler ihre Erklärungen online vornehmen und auf diesem Wege übermitteln, desto geringer ist der Aufwand für die Finanzämter. Für die Zukunft wird sogar ein System angestrebt, mit dem die Steuererklärungen komplett automatisch kontrolliert werden. In diesem Fall würde die Überprüfung durch Sachbearbeiter entfallen.
Das “ElsterFormular” wurde als klassische Eins-zu-Eins-Übersetzung der Papiervordrucke für den PC genutzt. Steuerzahler waren berechtigt, die Formulare herunterzuladen und dann offline auszufüllen. Daraufhin konnten Steuerzahler die Dokumente online ans Finanzamt übersenden, damit die Steuererklärung als tatsächlich abgegeben eingestuft werden konnte. Zudem waren Steuerzahler allerdings verpflichtet, eine komprimierte Ausführung des Dokuments auszudrucken, zu unterzeichnen und dann analog via Post an das zuständige Finanzamt weiterzuleiten.
Zwei Funktionen der komprimierten Steuererklärung
Die komprimierte Fassung der Jahressteuererklärung übernahm zwei Funktionen. Einerseits trugen Steuerzahler ihre rechtsverbindliche Unterschrift ein. Andererseits erhielten die Mitarbeiter des Finanzamts über die Telenummer den Schlüssel, mit dem die Daten für eine Bearbeitung aufgerufen werden konnten.
Alternativen zum ElsterFormular
Als Ersatz zum “ElsterFormular” können Steuerzahler nach wie vor das “Mein Elster”-Dokument nutzen. Mit diesem Formular geben Betroffene die Steuererklärung authentifiziert mithilfe eines elektronischen Zertifikats ab. Dieses Zertifikat nutzt das Finanzamt als Identitätsnachweis. Diesen Nachweis erhalten Online-Nutzer automatisch, wenn sie sich unter “Mein Elster” registrieren. Mit diesem Formular ist es nicht mehr nötig und auch nicht mehr möglich, alle notwendigen Unterlagen auszudrucken und zu unterschreiben. Eine Alternative zum Log-in mit einem Zertifikat ist eine Anmeldung via Personalausweis und einem sechsstelligen PIN, falls der Ausweis eine freigeschaltete Online-Ausweisfunktion besitzt.
Vorteile von “Mein Elster”
Über “Mein Elster” ist es nicht nur möglich, die Steuererklärung abzugeben. Zugleich ist dieses Dokument dafür geeignet, um Vorauszahlungen anzupassen, Fristen zu verlängern oder Einspruch gegen den Steuerbescheid zu erheben. Eine Abgabe der Steuererklärung über “Mein Elster” ist vor allem dann eine gute Wahl, wenn die Steuerfälle nicht zu kompliziert sind. Wer mehr Unterstützung für die Erstellung der Steuererklärung benötigt, kann sich ebenfalls für kostenpflichtige helfende Steuerprogramme entscheiden. Diese Tools sind dafür geeignet, um ihre Nutzer schrittweise über Fragen durch die Erklärung zu führen. Zugleich geben die Programme eine wichtige Hilfestellung zu der Frage, welche Positionen Einsparpotential bieten könnten.
Alternative Steuerprogramme
Letztmals nahm die Stiftung Warentest im Jahr 2019 die Steuerprogramme unter die Lupe. Besonders gute Bewertungen erhielten die Programme von Buhl Data. Als besonders empfehlenswert stufte die Stiftung Warentest das Download Programm “Wiso Steuersparbuch” sowie die Browseranwendung “Wiso Steuerweb” ein. Das wesentlich günstigere “Tax” erhielt ebenfalls eine gute Empfehlung.
Online-Portale
Auch die direkte Hilfe eines Steuerberaters kann weiterhin eine Option sein,um seine Steuererklärung zu erstellen. Gerade, wenn man neben den Einkünften aus selbstständiger oder nichtselbsständiger Arbeit z.B. noch Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung hat. Hier kann es schnell unübersichtlich werden. Online-Seiten, die Steuerberater listen,können bei der Suche helfen. Ein Portal ist z.B. SteuerberaterScout. Man gibt kostenlos seine Anfrage ein und diese wird an Steuerberater in der Nähe geschickt. Diese können dann direkt Kontakt aufnehmen.