Die Auswirkungen von Corona sind weltweit zu spüren, auch im Bereich der Wirtschaft ist die Krise zu vernehmen. Allerdings zeigen sich auch Auswirkungen in puncto systemrelevante Berufe, in denen aktuell deutlich mehr gearbeitet wird als es noch vor dem Aufkommen der Coronakrise der Fall gewesen ist.
Olaf Scholz mit Anweisung bezüglich der Boni
Unter anderem wurden zum Beispiel in der Pflege diverse Bonuszahlungen in Aussicht gestellt, um genügend verfügbare Arbeitnehmer in der Krise zu sichern. In Bezug auf eben jene Boni hat sich nun Finanzminister Olaf Scholz in die Diskussion eingeschaltet und angekündigt, eine entsprechende Anweisung erlassen zu wollen.
Diese bezieht sich auf die Bonuszahlungen, die diverse Arbeitgeber in Aussicht gestellt haben, wenn Arbeitnehmer aus systemrelevanten Berufen wegen Corona länger oder mehr arbeiten müssen als vorab vorgesehen. Solche Bonuszahlungen können durchaus mehr als 1.000 Euro pro Monat betragen und sind für betroffene Arbeitnehmer natürlich ein interessanter finanzieller Anreiz.
Damit sich ein solcher Anreiz für die Arbeitnehmer in systemrelevanten Berufen noch mehr rentiert, will Olaf Scholz die Besteuerung der Boni teilweise aufheben. Gegenüber BILD am Sonntag ließ Scholz wissen, dass die Bonuszahlungen bei einer Höhe von bis zu 1.500 Euro steuerfrei sein sollen. Unklar ist indes, ob sich dies auf monatliche Boni oder Gesamtboni bezieht.
Systemrelevante Berufe mit Boni versehen
Bei einem Gesamtanteil wäre der Nutzen natürlich ein großes Stück weit geringer als bei einer monatlichen Freistellung von der Steuerpflicht. Dennoch dürfen sich betroffene Arbeitnehmer darüber freuen, dass sie einen Teil ihrer Boni steuerfrei erhalten können, was gerade in Anbetracht der bald wohl folgenden Finanzkrise sehr hilfreich sein kann.
Betroffen von der Regelung sollen Arbeitnehmer aus systemrelevanten Berufen sein, insbesondere Pflegekräfte und Ärzte, aber auch Verkäufer und Lieferanten. Also all jene Berufe, die derzeit nicht von einer Wirtschaftspause umfasst sind und sich insbesondere auch nicht über das Homeoffice ausführen lassen.
Steuerfreier Bonus als Anreiz für Arbeitnehmer
Der Grund für die geplante Maßnahme liegt relativ klar auf der Hand und ergibt auch viel Sinn: Viele Arbeitgeber aus systemrelevanten Berufen müssen wegen Corona länger und härter arbeiten als noch vor der Krise. Insbesondere trifft dies auf Pflegeberufe zu, bei denen schon vor der Krise die generell geringen Löhne moniert wurden.
Um eine Wertschätzung in finanzieller Art bieten zu können und noch einmal zu motivieren, kann die Steuerfreistellung von Boni in Höhe von bis zu 1.500 Euro entsprechend hilfreich sein. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass sich der Staat auf einen Anreiz dieser Art festgelegt hat, um Arbeitnehmern in systemrelevanten Berufen auch in der Krise Unterstützung zu zeigen.
Auch andere Steueroptionen als Maßnahme
Die angekündigte Anweisung ist nicht die einzige steuerrelevante Maßnahme, die von Bundesregierung bzw. Bundes- und Landesparlamenten verabschiedet wurde. Vielmehr wurde bereits vorab angekündigt, dass es möglich ist, Steuerstundungen bis zum Ende des Jahres zu erreichen, wenn ein entsprechender Antrag gestellt wird.
Darüber hinaus sollen auch Fristverlängerungen möglich sein, was die Abgabe von Steuererklärungen anbelangt. Auch abseits von Steuermaßnahmen wurden Hilfspakete für Unternehmen, Selbständige und Privatpersonen verabschiedet, insgesamt wurde der Bundeshaushalt um 156 Milliarden Euro erweitert, um für die Krise gewappnet zu sein.
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Der Text ist keine steuerliche Beratung und ersetzt diese nicht.