Seit Mitte 2018 müssen zahlreiche Rentner in der BRD Steuern auf ihre Bezüge zahlen und eine Steuererklärung erstellen. Nun droht bereits der nächste Steuerschock für Senioren. Der Fiskus plant, an der Steuerschraube zu drehen. Die Bundesregierung rechnet mit einer deutlichen Erhöhung der steuerlichen Einnahmen durch die Rentensteuer innerhalb der nächsten vier Jahre.
Steuerfreigrenze leicht überschritten
Jahr für Jahr rutschen immer mehr Rentner in die Steuerpflicht. Die Anzahl der steuerpflichtigen Rentner ist allein im Sommer 2018 um 54.000 Senioren gestiegen. Millionen Rentner sind in Deutschland von der Steuerpflicht betroffen und müssen ihre Altersbezüge beim Fiskus angeben. Da eine Vielzahl der möglichen Einnahmen versteuert wird, ist es leicht, über die Steuerfreigrenze zu rutschen und in das Visier des Fiskus zu geraten. Vor allem bei Paaren, die zusammen veranlagt werden, ist es keine Seltenheit, dass die Grenze des Steuerfreibetrags überschritten wird. Bei zahlreichen Senioren bleibt dabei nicht viel von der Brutto-Rente zum Leben übrig.
Steuer auf Renten als wichtiger Posten im Haushalt
Angesichts der Vielzahl der möglichen Einnahmequellen, die versteuert werden, ist es kein Wunder, dass der Fiskus an der Rentensteuer festhält. Schließlich ist sie ein Posten für den Staatshaushalt, der regelmäßig eine enorme Summe in das Steuersäckel spült. Allein von der gesetzlichen Rente müssen ab dem Jahr 2018 versteuert werden, lediglich knapp ein Viertel der Rente ist steuerfrei. Nun droht der nächste Steuerschock für die Senioren.
Positive Entwicklung des Bundesfinanzministeriums auf Einnahmen der Rentensteuer
Das Bundesfinanzministerium blickt bezüglich der Einnahmen, die durch die Rentensteuer entstehen, auf eine überaus positive Entwicklung. Das ergab die Antwort auf eine Anfrage der Partei FDP. Demnach sollen sich die Einnahmen durch die Rentensteuer bis zum Jahr 2022 verdoppeln. Die Zahlungen der Einkommenssteuer der Rentner und Pensionäre wird in diesem Jahr knapp 13 Milliarden Euro betragen. Im Jahr 2016 betrug die Summe lediglich rund 6,5 Milliarden Euro. Zur Berechnung der Zahlen verweist das Bundesfinanzministerium auf eine Prognose aus der aktuellsten Steuerschätzung, die im Mai 2018 veröffentlicht worden war.
Kontinuierliche Steigerung des steuerpflichtigen Anteils der Rente
Ein wichtiger Grund für die enorme Steigerung der Einnahmen aus der Rentensteuer liegt im sogenannten Alterseinkünftegesetz begündet. In ihm ist die steuerliche Entwicklung der Rentensteuer geregelt. Demnach steigt der steuerpflichtige Anteil der Rente in Einzelschritten pro Jahr bis zum Jahr 2040 kontinuierlich an. Hier ist das Jahr des Renteneintritts dafür ausschlaggebend, welcher Teil der Bezüge versteuert werden muss. So muss ein Rentner oder Pensionär, der im Jahr 2020 in Rente geht, vier Fünftel seiner Rente besteuern. Wer hingegen im Jahr 2040 seinen Ruhestand beginnt, muss 100 Prozent seiner Bezüge beim Fiskus angeben und seine Einnahmen im Alter in voller Höhe versteuern.
Anzahl der künftigen Rentner
Allerdings wurde nicht nur die Steigerung der Besteuerung der Rente in die Berechnung der Prognose einbezogen, sondern auch die Anzahl der künftigen Ruheständler. So war die deutlich steigende Anzahl der heute im Berufsleben stehenden Personen ein wichtiger Posten für die Berechnung der Prognose für die steuerliche Entwicklung der Rentensteuer in den kommenden Jahren.