Seit Jahren will die Bundesregierung mehr Elektroautos auf die Straßen der Bundesrepublik bringen. Doch die Bundesbürger scheuen sich davor, die umweltfreundlichen Automobile zu kaufen. Daher soll eine neue Maßnahme die Bürger nun von den Stromern überzeugen. Der neue Hebel der Bundesregierung ist milliardenschwer.
Umweltschutz als politisches Ziel Nummer eins
Eines der wichtigsten Anliegen der Bundesregierung ist der Schutz der Umwelt. Vor allem des Deutschen liebstes Objekt ist dabei ins Visier der Umweltschützer geraten: der PKW. Er wurde als einer der Hauptverursacher des schädlichen CO2 ausgemacht, das für den Klimawandel und zahlreiche weitere Umweltschäden verantwortlich ist. Die Anzahl der Automobile, die das Abgas in die Luft blasen, soll daher drastisch verringert werden. Dies wird unter anderem durch eine Absenkung der erlaubten Abgasmengen erreicht. Damit der Individualverkehr durch die Reduzierung der CO2-Schleudern nicht leidet, versucht die Bundesregierung mit allen Mitteln, die Bürger von umweltfreundlicheren Automobilen zu überzeugen. Bislang allerdings ohne großen Erfolg.
Verkauf der Elektrowagen bleibt weit unter Erwartungen
Die Bundesregierung bleibt weit unter ihrer Zielsetzung, bis zum Jahr 2020 mindestens eine Million Elektroautos auf die Straßen der Republik zu bringen. Der Verkauf der Stromer fällt weiterhin mehr als schleppend aus. Zwar ist die Anzahl der Neuzulassungen reiner Stromer im ersten Halbjahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr um knapp 70 Prozent gestiegen. Doch angesichts der absoluten Zahlen fällt der Anstieg ernüchternd aus, von Januar bis Juni 2018 betrug die Anzahl der Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen lediglich 17.000. Der Marktanteil der Stromer liegt damit weiterhin bei rund 0,9 Prozent.
Der Stromer als neuer Dienstwagen
Von der ursprünglichen Zielsetzung von einer Million Elektroautos auf deutschen Straßen hat die Bundesrepublik daher mittlerweile Abstand genommen. Das Ziel wird als unerreichbar eingeschätzt. Dennoch wird nichts unversucht gelassen, den Verkauf der umweltfreundlichen Boliden anzukurbeln. In einem neuen Vorstoß versucht die Bundesregierung die Deutschen nun über einen Umweg von den Stromern zu überzeugen. Wenn die Fahrzeuge nicht freiwillig gekauft werden, sollen sie nun als Dienstwagen genutzt werden, damit die Bundesbürger die Qualitäten der umweltfreundlichen Boliden kennenlernen.
Vorteil bei Versteuerung als geldwerter Vorteil
Geplant ist, den neuen Vorstoß am 01.08. zu beschließen. Nach dem neuen Entwurf soll die Nutzung von Elektroautos aber auch von Hybriden steuerlich begünstigt werden, wenn sie als Dienstwagen unterwegs sind. Der Vorteil soll vor allem dem Arbeitnehmer zugutekommen. Dieser muss derzeit, wenn er seinen Dienstwagen auch privat nutzt, diesen auch als geldwerten Vorteil versteuern. Als Grundlage hierfür gilt der Listenpreis. Für Stromer und Hybride soll in diesem Fall künftig nur noch der halbe Steuersatz gelten, wenn sie von Anfang 2019 bis Ende 2021 geleast oder gekauft wurden.
Grüne wollen Vorstoß ausweiten
Die Elektroboliden müssen gegen harte Konkurrenz angehen. Trotz des Abgas-Skandals sind Diesel weiterhin die erste Wahl bei den Dienstfahrzeugen. Dass sich die Bundesregierung dennoch viel von dem neuen Vorstoß verspricht, zeigt sich an dem milliardenschweren Paket, das die Förderung kosten soll. Berechnungen zufolge werden aufgrund der Förderung Mindereinnahmen von bis zu rund 2 Milliarden Euro erwartet. Die Pläne der Koalition gehen den Grünen jedoch nicht weit genug. Diese wollen, dass die steuerlichen Vorteile auf die Anschaffung und Nutzung von Dienstfahrrädern und Dienst-E-Bikes ausgeweitet wird. Dies wird von der Koalition allerdings mit Verweis auf die hohen Verkaufszahlen der Räder abgelehnt. Die Nachfrage müsse nicht noch extra von staatlicher Seite gefördert werden.
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