Die Gewerbesteuer ist eine Steuer, die von Unternehmen in Deutschland gezahlt wird. Sie ist eine wichtige Einnahmequelle für die Gemeinden und Städte und dient dazu, die Infrastruktur und andere öffentliche Dienstleistungen zu finanzieren. Doch was ist die Gewerbesteuer genau und wer muss sie zahlen? Wie wird sie berechnet? Was ist der Unterschied zwischen Gewerbesteuer und Einkommensteuer? In diesem Artikel werden diese Fragen beantwortet und weitere wichtige Informationen rund um die Gewerbesteuer zusammengefasst.
Die Gewerbesteuer
Wer muss Gewerbesteuer zahlen?
Grundsätzlich sind alle Unternehmen in Deutschland, die einen Gewerbebetrieb ausüben, zur Zahlung der Gewerbesteuer verpflichtet. Dazu zählen etwa Einzelunternehmen, GmbHs, AGs und Personengesellschaften wie OHGs und KGs. Auch Freiberufler können unter bestimmten Umständen gewerbesteuerpflichtig sein, wenn sie regelmäßig eine selbstständige Tätigkeit ausüben und Gewinne erzielen. Ausgenommen von der Gewerbesteuerpflicht sind lediglich freiberufliche Tätigkeiten wie Ärzte, Anwälte oder Architekten.
Berechnung der Gewerbesteuer: Wie funktioniert es?
Die Gewerbesteuer wird auf Basis des Gewerbeertrags berechnet. Der Gewerbeertrag ist der Gewinn des Unternehmens, der um bestimmte Beträge korrigiert wird. Dazu zählen etwa Zinsen, Mieten, Pachten und Leasingraten. Von diesem bereinigten Gewerbeertrag wird ein Freibetrag abgezogen. Der Freibetrag beträgt derzeit 24.500 Euro und wird nur einmal pro Unternehmen gewährt. Der verbleibende Betrag wird mit dem Gewerbesteuerhebesatz der jeweiligen Gemeinde multipliziert. Der Gewerbesteuerhebesatz wird von der Gemeinde selbst festgelegt und kann je nach Standort und Wirtschaftslage sehr unterschiedlich sein.
Wie hoch ist der Gewerbesteuerhebesatz meiner Gemeinde?
Es ist nicht möglich, alle Gewerbesteuerhebesätze und die dazugehörigen Gemeinden in Deutschland hier aufzulisten, da es mehr als 11.000 Gemeinden in Deutschland gibt. Allerdings geben wir Ihnen hier ein Beispiel dafür, wie unterschiedlich hoch Gewerbesteuerhebesätze der Gemeinden im Land Brandenburg sind:
Gemeinde | Gewerbesteuerhebesatz |
---|---|
Potsdam | 300% |
Cottbus | 320% |
Frankfurt (Oder) | 350% |
Brandenburg an der Havel | 330% |
Oranienburg | 290% |
Bitte beachten Sie, dass dies nur ein Beispiel ist und die tatsächlichen Gewerbesteuerhebesätze und Gemeinden in Brandenburg variieren können.
Unterschiede zwischen Gewerbesteuer und Einkommensteuer
Die Gewerbesteuer ist eine eigene Steuerart und unterscheidet sich von der Einkommensteuer, die von natürlichen Personen gezahlt wird. Während die Einkommensteuer auf das Einkommen einer Person abzielt, bezieht sich die Gewerbesteuer auf den Gewinn eines Unternehmens. Die Gewerbesteuer ist außerdem eine Gemeindesteuer, während die Einkommensteuer dem Bund und den Ländern zufließt.
Betriebsprüfung: Was passiert bei einer Überprüfung?
Wie bei anderen Steuerarten auch, kann es bei der Gewerbesteuer zu Betriebsprüfungen durch das Finanzamt kommen. Bei einer Betriebsprüfung wird überprüft, ob die Gewerbesteuer korrekt berechnet und gezahlt wurde. Dabei werden unter anderem die Buchhaltung, die Gewinnermittlung und die Steuererklärungen des Unternehmens überprüft. Bei Verstößen gegen die Gewerbesteuervorschriften drohen hohe Strafen und Nachzahlungen.
Gewerbesteuererklärung: Wie muss sie ausgefüllt werden?
Die Gewerbesteuererklärung muss in der Regel bis zum 31. Mai des Folgejahres beim zuständigen Finanzamt eingereicht werden. In der Erklärung müssen alle relevanten Angaben zum Gewerbebetrieb gemacht werden, wie der Gewinn, die Betriebsausgaben und die Investitionen. Auch der Gewerbesteuerhebesatz der Gemeinde, in der das Unternehmen ansässig ist, muss angegeben werden. Bei der Erstellung der Gewerbesteuererklärung empfiehlt es sich, einen Steuerberater oder einen Fachmann zu Hilfe zu nehmen.
Gewerbesteuer-Vorauszahlungen: Was sind sie und wie werden sie berechnet?
Unternehmen müssen in der Regel viermal im Jahr Gewerbesteuer-Vorauszahlungen leisten. Diese Vorauszahlungen werden auf Basis des voraussichtlichen Gewinns für das laufende Jahr berechnet. Die Höhe der Vorauszahlungen wird vom Finanzamt festgelegt und kann je nach Gewerbeertrag und Gewerbesteuerhebesatz der Gemeinde sehr unterschiedlich sein. Zu beachten ist, dass bei einer zu geringen Vorauszahlung hohe Nachzahlungen drohen können.
Fazit: Die Bedeutung der Gewerbesteuer für Unternehmen
Die Gewerbesteuer ist für Unternehmen in Deutschland eine wichtige Steuerart. Sie dient dazu, die Infrastruktur und öffentliche Dienstleistungen der Gemeinden und Städte zu finanzieren. Unternehmen sollten sich daher mit den Regeln und Vorschriften rund um die Gewerbesteuer vertraut machen und gegebenenfalls eine professionelle Beratung in Anspruch nehmen, um Nachzahlungen und Strafen zu vermeiden.